Negativtrend bei Impfbereitschaft – Apotheken sollen helfen
Mit dem Ziel, die derzeit fallenden Impfquoten zu erhöhen, darf nach § 20c Infektionsschutzgesetz (IfSG) in der Apotheke inzwischen gegen Influenza und das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft werden. Damit dies gelingen kann, muss das impfende Personal umfassend geschult werden. Impfstoffhersteller können unterstützen.

Rückgang verabreichter Impfdosen seit Corona
Die Corona-Pandemie hat eindringlich gezeigt, wie dramatisch sich ein Infektionsgeschehen entwickeln kann, wenn keinerlei Impfschutz oder eine anders erworbene Immunität in der Bevölkerung besteht. Dies hat die allgemeine Impfbereitschaft in der Bevölkerung jedoch keinesfalls erhöht. Analysen des Marktforschungsunternehmens IQVIA zeigen sogar das Gegenteil: Seit der Corona-Pandemie ist ein signifikanter Rückgang der weltweit verabreichten Impfdosen zu verzeichnen (siehe Abb. 1). In den Jahren zuvor gab es noch einen stetigen Anstieg. Bei fast allen Erkrankungen, die sich durch eine Impfung verhindern lassen, nimmt die Zahl der verabreichten Impfdosen inzwischen jedoch ab, so z. B. auch bei der Influenza-Impfung.
Impfangebote in der Apotheke könnten helfen
Die Ursachen sind sicher vielschichtig, folglich gibt es nicht die eine richtige Lösung für das Problem. Apotheken in die Durchführung der wichtigsten Impfungen einzubeziehen, könnte jedoch helfen, dem Negativtrend entgegenzuwirken.
Nach § 20c IfSG dürfen geschulte Apotheker derzeit in der Apotheke gegen Influenza (Personen ab 18 Jahren) und gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (Personen ab 12 Jahren) impfen. Weitere Impfungen sollen folgen. Damit will der Gesetzgeber für eine bessere Aufklärung und ein niederschwelliges Angebot sorgen, um so die Impfquoten zu erhöhen.
Apotheken brauchen Unterstützung
Damit dies gelingen kann, muss das impfende Personal in Apotheken umfassend geschult werden und auch eine entsprechende Aufklärung der Bevölkerung ist wichtig. Neben den für die Durchführung von Impfungen erforderlichen Schulungen können zusätzliche Informationskampagnen, z. B. durch die Hersteller von Impfstoffen, dazu beitragen, dass sich Impfungen in Apotheken besser durchsetzen.
DAP unterstützt die Apotheken bereits durch die Bereitstellung von Checklisten und weiteren Serviceblättern zur Durchführung der Grippeschutzimpfung sowie verschiedenen weiteren Arbeitshilfen zum Thema Impfen.
» Zur Rubrik „Grippeimpfung in der Apotheke“ des DeutschenApothekenPortals

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